IRF-Fallstudie: Krisenkommunikation in vier Phasen

03.01.2025

1. Hintergrund

Ein global tätiges, börsenkotiertes Softwareunternehmen geriet anfangs 2024 in eine Krise, als ein Shortseller schwere Anschuldigungen veröffentlichte. Die Vorwürfe richteten sich gegen die finanzielle Transparenz und Geschäftspraktiken der Firma. Sie stellten eine ernsthafte Herausforderung für dessen Ruf dar. Der Shortseller lancierte seine Breitseite wenige Tage vor wichtigen Kommunikationsterminen, darunter die Veröffentlichung des Geschäftsberichts und der Investorentag. 

2. Die Herausforderung

In den Minuten nach der Publikation der Vorwürfe sank der Aktienkurs der Softwarefirma um rund 30 Prozent. Sie stand vor der doppelten Herausforderung, den unmittelbaren Reputationsschaden zu kontern und mit Blick auf die bevorstehenden Veranstaltungen den besten Weg zu finden, wie mit den schwerwiegenden Vorwürfen umzugehen ist. Das Krisenteam musste schnell handeln, um Vertrauen zu wahren, und dabei die Botschaften sorgfältig steuern, um die Situation nicht weiter zu verschärfen. 

 

Wichtige Fragen stellten sich aus der Kommunikationsperspektive: 

  • Um welche Art von Krise handelte es sich, und welche Strategie wäre am effektivsten? 
  • Wie den eigenen Ruf schützen und gleichzeitig die Bedenken von Investoren und Medien ansprechen? 
  • Welche Kernbotschaften sind in einer ersten Stellungnahme an die Investoren und Medien relevant? 
  • Sollte das Softwareunternehmen Medieninterviews geben, und wenn ja, wann und wie? 
  • Wie sollte das Unternehmen mit den Anschuldigungen während der geplanten Events umgehen? 
>> Die Reaktion: Das Unternehmen handelte entschlossen und setzte eine strukturierte Krisenkommunikationsstrategie um, die auf unmittelbare und aufklärende Antworten abzielte. 

 

3. Sofortige Reaktion

Rund fünf Stunden nach Veröffentlichung des Berichts des Shortsellers publizierte die Softwarefirma eine erste Stellungnahme. Die Mitteilung war umsichtig formuliert und enthielt eine zusammenfassende Widerlegung der Anschuldigungen. Dies verschaffte dem Unternehmen Zeit, eine gründlichere interne Untersuchung durchzuführen, bevor eine ausführlichere Antwort veröffentlicht wurde. Zudem kündigte das Unternehmen eine umfassende Untersuchung der Vorwürfe durch externe Spezialisten an.  

Es konzentrierte sich darauf, das Vertrauen seiner Investoren zu bewahren. Die Softwarefirma bestätigte seine finanzielle Prognose und hob den starken freien Cashflow hervor. Man vermied es, den Shortseller namentlich zu erwähnen oder sich öffentlich zu streiten, sondern liess die Zahlen für sich sprechen. 

Einige Tage nach der ersten Stellungnahme veröffentlichte das Unternehmen eine zweite, detailliertere Antwort. Der VR-Präsident führte zudem Interviews mit wichtigen Medien, um die Botschaften einzuordnen und die Argumente zu unterlegen. 

Die Ergebnisse der internen Untersuchung wurden zwei Monate nach dem Angriff veröffentlicht. Sie bestätigten die Integrität des Unternehmens. Mit der fundierten Untersuchung unterstrich die Firma den Willen zur Transparenz. 

4. Erkenntnisse

 

Schnelligkeit und Struktur in der Reaktion 

Die Fähigkeit, innerhalb weniger Stunden eine erste, fundierte Stellungnahme abzugeben, war entscheidend. Die schnelle Reaktion signalisierte, dass das Unternehmen die Deutungshoheit zurückgewinnen wollte und konnte. 

Transparenz und Gründlichkeit 

Die rasche Ankündigung einer gründlichen Untersuchung zeigte den Willen zur Transparenz. 

Kontrollierte Medienstrategie 

Dank umsichtiger, faktenbasierter Kommunikationkonnte die Firmaweiteren Schaden abwenden und ein Fundament legen, um das Vertrauen des Marktes schrittweise zurückzugewinnen. 

 

Der Fall der Softwarefirma zeigt, wie durch schnelles Handeln, gründliche Untersuchungen und eine umsichtige, konsistente Kommunikation ein Krisenmanagement erfolgreich umgesetzt werden kann. 

 

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